Ep. 15 - Warum Scholz Kanzler kann und Chin ein Jodeldiplom hat
Shownotes
Warum verfängt der Skandal um die Cum-Ex-Geschäfte der Hamburger Warburg Bank und damit um Kanzlerkandidat Olaf „ich hab Erinnerungslücken“ Scholz in der Gesellschaft nicht? Gemeinhin wird gern das Argument gebracht, der Sachverhalt sei einfach zu kompliziert, als dass der kleine Mann oder die kleine Frau sich wirklich ein Urteil darüber bilden könne. Und auch an Chin Meyers redlichem Versuch diese Form der Steuertrickserei, die rückwirkend vom Bundesgerichtshof als das eingestuft wurde, was sie ist, nämlich strafbare Steuerhinterziehung, an so sympathischen Kerlchen wie Carsten Maschmeyer und Clemens Tönnies zu erklären, zeigt: dieses buchhalterische Verwirrspiel ist so abstrus, dass man gern mal nach dem dritten Satz aussteigt. Dabei kann man das Ganze auf eine ganz einfach Formel runterbrechen: Cum-Ex ist einfach nur gestört. Sich Steuern rückerstatten lassen auf Steuern, die man nie gezahlt hat, entbehrt jeglicher Logik. Und damit herzlich Willkommen im Game, das sich Wirtschaft nennt. Immerhin haben Banken und andere Unternehmen mit diesen Geschäften dem dt. Staat ein Schaden von ca. 30 MRD Euro zugefügt. Hätte man ne Menge Schulen von sanieren können. Ein hoher Verlust für die Gesellschaft aber kein Vergleich zu dem seelischen Schmerz, den die Berliner Bevölkerung gerade erleiden muss. Denn nach 18 erfolgreichen Jahren kann sich der Berliner Kurier die Wirtschaftskolumne von Chin Meyer nicht mehr leisten. Für die Gesellschaft schwer zu verkraften, für Chin kein Problem. So läuft er als „Master of Umdeutung“ zu Hochtouren auf und erklärt als „King of Reframing“ den Verlust als Freiheitsgewinn für neue, viele größere Aufgaben. Dieser Mann hat einfach das richte Mindset für jeden Change und damit das absolute Gewinner-Gen. Und eins hat Cum-Ex ihn gelehrt: Er darf bei seiner Neuaufstellung auf gar keinen Fall nach der Logik suchen.
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